Auto anschieben – Wie es richtig geht

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Früher oder später steht jeder Autofahrer einmal vor dem Problem: Man muss eigentlich dringend zur Arbeit, zu einem Termin oder etwas erledigen, aber just springt das Auto nicht an.

Die Fälle treten vor allem häufiger in der kalten Jahreszeit auf. Schuld für das streikende Auto ist meist eine leere Autobatterie. Selbst zuverlässige Fahrzeuge sind davor nicht gefeit. Wichtig ist dann zu wissen, was zu tun ist, um das Auto anzuschieben und wieder in Gang zu bringen.

Lässt sich jedes Auto anschieben?

Es gibt aber noch weitere Ursachen, warum das Auto liegen bleibt. Möglicherweise liegt auch ein Problem mit der Zündung vor. Auch ein defekter Anlasse kann dafür sorgen, dass ein Auto nicht mehr gestartet werden kann.

Das ist dann nicht nur sehr ärgerlich, sondern kann auch teuer werden, wenn man nicht auf einen kostenlosen Pannendienst zurückgreifen kann. Um schnell wieder mobil zu sein, können Fahrzeugbesitzer das Auto anschieben. Dabei sollte man jedoch ein paar Dinge beachten.

Vielleicht kennt man das alte Sprichwort: „Wer sein Auto liebt, der schiebt!“. Das klingt nach einem platten Spruch, vor allem wenn man es eilig hat, und das Auto nicht anspringt, aber ein Körnchen Wahrheit ist dran.

  • Als Autofahrer sollte man immer einen kühlen Kopf bewahren und sich fragen, ob es eine gute Idee ist, das Auto anzuschieben.
  • Theoretisch kann man jedes Auto anschieben, fraglich ist jedoch, ob es Sinn macht.
  • Es gibt dabei einige Unterschiede. Wichtig ist etwa, ob ein Diesel oder Benziner nicht mehr startbereit ist.
  • Außerdem spielt eine Rolle, ob eine Gangschaltung oder ein Automatik-Getriebe vorliegt.
  • Wenn man das Auto nicht anschieben kann, hilft in der Regel immer ein Starthilfekabel, um das Auto wieder fahrbreit zu machen.

Wer kein Starthilfekabel parat hat, beziehungsweise öfter in die Lage gerät, dass das Auto plötzlich schlapp macht, der sollte vorsorgen. Hier gibt es spezielle Powerpacks oder auch Starthilfegeräte, die es ermöglichen in einer Notsituation das Auto ohne externe Hilfe wieder zu starten. Das Gerät wird einfach an der Steckdose aufgeladen und ist Startbereit. Die unten verlinkte Grafik zeigt die Vor- und Nachteile des Dino12V-600A Starthilfegeräts. Es hat in diversen Testergebnissen gut abgeschnitten.

grafik starthilfe

Das Auto richtig anschieben

Nun fragen sich viele Autofahrer: Wie schiebe ich das Auto richtig an? Damit die Sicherheit gewährleistet ist, sollte man ein Auto nie allein anschieben. Die Fahrerkabine sollte immer besetzt sein, insbesondere dann, wenn das Auto einen Abhang hinunter angeschoben wird.

Die zweite Person im Fahrzeug kann das Fahrzeug dann noch halbwegs kontrollieren und die Bremsen betätigen. Beim Anschieben kommt auch auf das Gewicht des Fahrzeugs an, dann werden vielleicht noch ein oder zwei weitere Personen benötigt.

Anschieben des Wagens in der Praxis

So funktioniert das Auto anschieben nun tatsächlich in der Praxis:

  1. Der Fahrer sollte am Steuer sitzen und die Kupplung treten, der zweite Gang wird eingelegt.
  2. Wie gewohnt muss der Zündschlüssel zum Starten herumdrehen.
  3. Mit weiteren Helfern kann das Fahrzeug nun angeschoben werden.
  4. Von Vorteil ist, wenn man am Berg bergab fahren kann und den Schwung nutzen kann.
  5. Wenn der Wagen rollt, lässt man die Kupplung kommen und gibt etwas Gas.
  6. Mit Glück springt der Fahren dann an.

Der Motor sollte sich also bestenfalls einschalten, damit die Batterie sich wieder über den laufenden Motor versorgen kann.

Kraftwagen starten im zweiten Gang

Wichtig dabei ist, dass der Startversuch im zweiten Gang unternommen wird. Das ist schonender für das Fahrzeug und vermeidet ein unangenehmes Ruckeln.

In den höheren Gängen werden das Schaltgetriebe und die Kupplung nicht so stark abgenutzt. Außerdem ist wichtig, die Kupplung nicht zu früh und zu schnell kommen zu lassen.

Man muss den richtigen Moment abpassen, mit dem Gas zu spielen. Dazu ist tatsächlich etwas Fingerspitzengefühl notwendig. Sollte dies nicht klappen, kommt man an einem Abschleppen bzw. an externe Hilfe kaum vorbei.

Sicherheit geht vor

Beim Starten und Anschieben des Autos geht die Sicherheit immer vor. Das Anschieben ist nicht ganz ungefährlich. Außerdem helfen etwas Geschick und Erfahrung mit dem Auto.

Dazu sollten Autobesitzer wissen, dass ohne Motor der Bremskraftverstärker ausfällt. Das bedeutet, dass während des Anschiebens des Fahrzeugs vor allem Berg abwärts die Bremsen sehr stark getreten werden müssen. Das Auto reagiert nicht wie gewohnt.

Daher muss man auch etwas Kraft mitbringen oder das Auto anschieben anderen überlassen. Außerdem reagiert das Lenkgetriebe nicht wie gewohnt. Deshalb gelten folgende Regeln:

  • Fahrzeuge dürfen nur angeschoben werden, wenn die schiebende Personen bzw. Personen oder auch andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet sind oder behindert werden.
  • Vor dem Anschieben muss an der Stelle ein Warndreieck aufgestellt werden, um andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig zu warnen.
  • Die beteiligten Personen, vor allem die schiebenden Personen, sollten eine Warnweste tragen.
  • Lenkung und Bremse sollten getestet werden, ob der Kraftaufwand aufgebracht werden kann.

Mehr praktische Tipps gibt es auch im online News Portal Schweiz.

Wenn das Auto wieder läuft

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Wenn das Auto schließlich wieder fährt, und die die Ursache für das Liegenbleiben eine leere Batterie war, sollte man etwa dreißig Minuten lang fahren, um die Batterie aufzuladen.

Radio, Lichter, Klimaanlagen sind dabei unnötige Stromfresser und sollten in diesem Moment ausbleiben. Falls das Problem nach kurzer Zeit wieder auftritt, benötigt das Fahrzeug eine neue Batterie.

Welche Fahrzeuge kann ich anschieben?

Fahrzeuge, die mit einem Automatik-Getriebe ausgestattet sind, können nicht über das Anschieben gestartet werden. Das Anschieben funktioniert also nur bei Fahrzeugen mit einem Schaltgetriebe.

Der einfache Grund dafür ist, dass Automatikgetriebe über einen Drehmomentwandler verfügen. Dieser sorgt für die Kommunikation zwischen Rädern und Motor. Das allerdings funktioniert nur bei laufendem Motor. Damit würde das Anschieben ins Leere laufen, weil keine Reaktion erfolgt.

Autos mit Katalysator, Benzin und Diesel anschieben

Katalysator Autos anschieben: Die Autos mit einem Katalysator sollten nicht unbedingt angeschoben werden. Der Grund ist, dass während dem Anschieben Benzin, das noch nicht verbrannt wurde, in den Kat gelangen kann. Kommt es dann zur Zündung, kann der Kat beschädigt werden oder vollständig kaputt gehen.

Diesel Autos anschieben: Bei Fahrzeugen mit Diesel oder Benzin sieht es wie folgt aus. Vor allem Benziner sollten angeschoben werden.

Bei Dieselfahrzeugen muss noch zu viel Strom vorhanden sein, damit die Glühkerzen ausreichend aufgeheizt werden können.

Auch bei einem Diesel bringt das Anschieben nichts, wenn die Batterie vollständig leer ist: Das Auto würde nicht anspringen.

Besser das Auto nicht anschieben

Es gibt Fälle, in denen das Fahrzeug besser nicht angeschoben werden sollte. Grundsätzlich können Fahrzeuge angeschoben werden, wenn es sich um Getriebefahrzeuge bzw. Benziner handelt.

Wie erwähnt führt das Anschieben nicht zum Erfolg, wenn es sich um Diesel-Fahrzeuge, Fahrzeuge mit Katalysator oder Fahrzeuge mit Automatik handelt. Außerdem ist das Anschieben erfolglos, wenn die Zündung defekt ist.

Das Anschieben funktioniert nur bei eingeschalteter, funktionstüchtiger Zündung. In einigen Fällen kann das Auto auch ohne Anlasser gestartet werden. Hier sollten Autobesitzer jedoch zeitnah eine Werkstatt aufsuchen und die Reparatur durchführen lassen.