MPU-hilfreiche Informationen

rechner-kfz-vergleich

Wann wird die Fahrerlaubnis entzogen? Die Fahrerlaubnis wird zum Beispiel entzogen, wenn du mit Alkohol am Steuer erwischt worden bist, Drogen konsumiert hast oder mehr als acht Punkte in Flensburg angesammelt hast. Nach dem Ablauf der Sperrfrist kannst du die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis beantragen. Dies musst du bei der Führerscheinstelle erledigen. Entweder von dieser oder von einem Verkehrsanwalt erfährst du dann, ob du eine MPU absolvieren musst.

Du solltest dich so schnell wie möglich informieren, ob dir ein Idiotentest, wie die MPU im Volksmund genannt wird, drohen könnte. MPU steht für „medizinisch-psychologisches-Gutachten“. Die MPU wird herangezogen, wenn aus welchem Grund auch immer Zweifel bestehen, ob du zum Führen eines Fahrzeugs im Straßenverkehr charakterlich und körperlich geeignet bist.

Was erwartet dich bei einer MPU?

Die MPU unterteilt sich in drei Abschnitte:

Es findet ein Reaktions- bzw. Konzentrationstests statt, ein psychologisches Gespräch und eine ärztliche Untersuchung. Insgesamt musst du für die ganze Prozedur ca. 3-4 Stunden einplanen.

Der Reaktions- und Konzentrationstest soll Auskunft über deine Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit geben. Solltest du dabei wider Erwarten schlecht abschneiden, erfolgt eine Prüfung deines Fahrverhaltens durch einen darauf spezialisierten Fahrprüfer oder Gutachter.

Bei der ärztlichen Untersuchung wirst du körperlich von einem Verkehrsmediziner untersucht. Dieser wird dich nach Krankheiten und Medikationen fragen, die das Fahrverhalten beeinträchtigen können. Mögliche Medikamente und deren Beipackzettel musst du zu dieser Untersuchung mitbringen.

Das psychologische Gespräch dauert in der Regel ca. 1 Stunde. Der Verkehrspsychologe wird dich nach deiner Einstellung zu deinem Fahrverhalten fragen. Er wird herausfinden wollen, inwieweit du Fehler einsehen kannst und bereit bist, dein Verhalten zu ändern.

Was musst du tun, wenn du eine Aufforderung bekommst, zur MPU zu gehen?

Du wirst von der Führerscheinstelle die Aufforderung zur MPU bekommen und eine Liste mit Vorschlägen von Begutachtungsstellen. Denn die MPU kann nur in einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung erfolgen. Welche Stelle du wählst, ist dir freigestellt.

Dann teilst du der Führerscheinstelle mit, zu welcher Stelle du gehen möchtest und diese schickt deine Akte dorthin.

Wenn die Begutachtungsstelle die Akte erhalten hat, erhältst du auf dem Postweg weitere Informationen und auch die Zahlungsaufforderung für die MPU. Denn kosten tut der Spaß leider auch etwas. Ganz billig ist das Ganze nicht, zwischen 350 und 750 € musst du einplanen. Eine Ratenzahlung ist nicht möglich.

Wenn du das Geld bezahlt hast, wird dir ein Termin für die MPU zugewiesen.

Was solltest du dann tun?

Spätestens wenn du zur MPU aufgefordert worden wirst, solltest du dich an einen Verkehrsanwalt wenden. Nicht immer ist die Führerscheinstelle tatsächlich berechtigt, eine MPU einzufordern. In manchen Fällen reicht auch ein medizinisches Gutachten. Der Verkehrsanwalt wird dich darüber informieren, welche weiteren Schritte anstehen und was vorzubereiten ist.

Vorbereitungen für die MPU

Wenn du zu einer MPU verpflichtet worden bist, solltest du dich vorbereiten. Schlussendlich möchtest du deinen Führerschein wiederhaben. Dafür musst du glaubwürdig nachweisen können, dass du deine Fehler einsiehst und dein Verhalten korrigiert hast. Mit diesen Fragen solltest du dich also beschäftigen. Am besten gelingt dies mit fachkundiger Beratung. Professionelle Hilfe in diesem Bereich bieten zum Beispiel verkehrspsychologische Einrichtungen oder eben Verkehrspsychologen an. Allerdings ist dies mit Kosten verbunden. Für ein Beratungsgespräch kannst du ca. 100 € einplanen. Aber das Geld ist gut angelegt. Denn genau diese Personen sind bestens für deine Begleitung vor der MPU geeignet.

Für manch eine MPU musst du einen Abstinenznachweis liefern. Es kann also sein, dass du nachweisen musst, dass du über einen vorgeschriebenen Zeitraum alkohol-bzw. drogenfrei gelebt hast. Lizenzierte Institute dürfen diese Screenings durchführen. Eine Liste dieser Anlaufstellen findest du bei Verkehrsanwälten, Führerscheinstellen und MPU Vorbereitern.

Du darfst zwischen Haaranalyse und Urinscreening wählen.

Für den Nachweis eine einjährige Droge bzw. Alkoholabstinenz ist eine Haaranalyse geeignet, für die du jedoch ausreichend lange und unbehandelte Haare haben musst. 1 cm entspricht hierbei einem Monat.

Bei Drogen gilt: zwei Haaranalysen 6 cm langes, kopfnahes Haar

Bei Alkohol gilt: vier Haaranalysen, 3 cm langes, kopfnahes Haar

Beim Urinscreening musst du in sechs Monaten vier Urinkontrollen abgeben und in zwölf Monaten sechs Urinkontrollen.

Bei der Begutachtung erfolgt grundsätzlich eine Blutentnahme, wenn du wegen Alkohol auffällig geworden bist. Bei Drogenauffälligkeit musst du stets eine Urinkontrolle unter Aufsicht abgeben. Das Ganze gilt auch, wenn du einen Abstinenznachweis erbringen musstest.

Wann bekommst du das Ergebnis?

Das Ergebnis der MPU bekommst du nach ca. zwei Wochen. Achte darauf, dass du alleine Anspruch auf das Gutachten hast. Es soll nicht zur Führerscheinstelle gesandt werden. Falls das Gutachten negativ ist und erst mal in deiner Führerscheinakte gelandet, bekommst du sozusagen einen Stempel fürs Leben. Selbst wenn sich im Nachhinein herausstellen sollte, dass die MPU Anordnung rechtswidrig war, ein negatives Gutachten bleibt ein negatives Gutachten und es ist in der Akte. Das wird dir nicht zugute kommen.

Wie kann das Gutachten ausfallen?

Im besten Fall konntest du den Gutachter davon überzeugen, dass kein Eignungsmangel mehr vorliegt und du damit deinen Führerschein zurückbekommst.

Im zweitgünstigsten Fall hast du es fast geschafft. In diesem Fall steht in deinem Gutachten die Empfehlung zu einer Nachschulung. Hast du diese absolviert, bekommst du deinen Führerschein zurück.

Ist das Gutachten negativ ausgefallen, hat deine Überzeugungskraft nicht gereicht und du musst weitere Nachweise erbringen. Danach musst du dich noch einmal zu MPU anmelden.

Schon aus diesem Grund ist es unbedingt nötig, dass du dich gut und ausreichend vorbereitest, damit kannst du dir eine Menge Stress und auch Kosten sparen.

Noch besser ist natürlich, du kommst gar nicht in die Verlegenheit, eine MPU absolvieren zu müssen, aber jeder Mensch ist ein Mensch und damit eben fehlbar. Wichtig ist im Nachhinein, dass du Fehler einsiehst und in Zukunft anders handelst.