Wenn Sie beim Bremsen quietschende Geräusche hören oder sogar das Bremspedal beim Bremsen vibriert, dann sollten Sie Ihr Fahrzeug so schnell wie möglich in einer Werkstatt untersuchen lassen, denn es kann sein, dass die Bremsbeläge abgenutzt sind. Wir wollen uns in diesem Artikel damit befassen, wie das Bremssystem bei einem Auto funktioniert und wann der Zeitpunkt gekommen ist, die Bremsbeläge zu wechseln.
Aufbau der Bremse
Es gibt zwei Arten von Bremssystemen, die bei Autos überwiegend verbaut werden: Die Trommelbremse und die Scheibenbremse. Früher waren Trommelbremsen aufgrund ihrer robusten Bauweise an beiden Achsen eines Fahrzeugs verbaut. Moderne Fahrzeuge sind dagegen mit Scheibenbremsen ausgestattet, die höheren Belastungen standhalten und auch eine bessere Wärmabfuhr beim Bremsen besitzen.
Eine Scheibenbremse besteht im Grunde aus nur wenigen Bauteilen. Da sind die Bremsscheibe, der Bremssattel und der Bremsbelag. Dieser Bremsbelag, umgangssprachlich auch Bremsklotz genannt, besteht aus einer Trägerplatte aus Metall, auf der der eigentliche Bremsbelag befestigt ist. Der Bremsbelag nutzt sich mit der Zeit ab, da dieser weicher ist als die Bremsscheibe. Ein ATE Ceramic Bremsbelagsatzsatz mit einer Stärke von 16,3mm kann beispielsweise bei Fahrzeugen der Hersteller Audi, Seat, Skoda und VW als Ersatzteil verwendet werden. Er kann beim Bremssystem von ATE verwendet werden und wird als Achsenset geliefert. Es gibt aber auch andere Hersteller von Bremssystemen, so dass Sie die Betriebsanleitung konsultieren sollten, um herauszufinden, welches Bremssystem ihr Fahrzeug hat.
Funktionsweise der Bremse
Die Bremse funktioniert, wie bei anderen Fahrzeugen auch, auf einem einfachen Prinzip: Zwei Gegenstände reiben aneinander, hierdurch entsteht Reibung und die Bewegung wird verlangsamt. Dieses ist beim Auto nicht anders als beispielsweise einem Fahrrad. Bei einem Auto dagegen sind die Dimensionen etwas anders, da auch mit höheren Geschwindigkeiten die Bremse noch funktionieren muss. So hat auf Auto beispielsweise auch ein hydraulisches System zur Unterstützung.
Treten Sie auf Ihre Bremse, so wird der Bremssattel durch die Hydraulik in Richtung der Bremsscheibe gedrückt. Der auf dem Bremssattel befestigte Bremsbelag wird so gegen die Bremsscheibe gepresst, wodurch die Bewegungsenergie in Reibungsenergie umgewandelt wird. Letztendlich entsteht Wärme, die abgeführt wird.
Bei jeder Bremsung verlieren Bremsscheibe wie auch Bremsbeklag ein Teil ihrer Substanz. Nach häufiger Benutzung ist der Bremsbelag abgenutzt und es verbleibt nur noch die Trägerplatte.
Kontrolle der Bremsbeläge
Regelmäßig sollten Sie den Zustand ihrer Bremsbeläge prüfen. Das geht am einfachsten bei einem Reifenwechsel. Sie können aber auch mit der Lampe eines Smartphones hinter die Felge schauen und den Bremsbelag kontrollieren. Dieser sollte mindestens noch 2-3mm dick sein. Ist der Bremsbelag dünner oder gar nicht mehr sichtbar, so ist es Zeit, eine Werkstatt aufzusuchen.
Moderne Fahrzeuge aktivieren eine Anzeige im Cockpit, wenn die Bordelektronik erkennt, dass die Bremsbeläge abgenutzt sind. Hierfür wird ein Draht in den Bremsbelägen verbaut, der zerstört wird, wenn eine bestimmte Dicke erreicht worden ist.
Es kann bei den Bremsbelägen aber auch ein Verschleißwarnanzeiger verbaut sein. Dieses ist ein Stift, der auf der Trägerplatte montiert ist und beim Bremsen mit der Bremsscheibe in Kontakt kommt, sollte der Bremsbelag zu weit abgenutzt sein. Hierbei kommt es dann zu einem quietschenden Geräusch.
Hören Sie jedoch ein metallisches, kreischendes Geräusch, so ist der Bremsbelag komplett abgenutzt und das Metall der Trägerplatte schleift beim Bremsen nun auf der Bremsscheibe. Sie sollten nun Ihr Fahrzeug umgehend stehen lassen, denn eine Bremswirkung hat die Bremse ohne die Bremsbeläge nicht mehr. Zudem laufen Sie Gefahr, dass die Trägerplatte die Bremsscheibe beschädigt, wodurch die Reparaturkosten unnötig steigen.
Haltbarkeit
Wie lange ein Bremsbelag hält, hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst vom Fahrzeug, hierbei vor allem vom Gewicht, wie auch Ihrer Fahrweise und der Kilometerleistung. Wer weniger fährt oder aber auch vorausschauend unterwegs ist, hat länger was von seinen Bremsbelägen als jemand, die häufig stark abbremsen muss und viele Kilometer absolviert. Zudem wird im bergigen Gelände die Bremse häufiger genutzt als in flachem Terrain.